Die Partizipation am Gesundheitssystem ist in Paraguay ein Recht, das allen Einwohnern zusteht. Aber es ist zersplittert und veraltet.

Für die gesundheitliche Versorgung gibt es Gesundheitszentren. Allerdings sind die öffentlichen Zentren nicht besonders gut ausgestattet. Dieser Zustand wurde durch mehrere Wellen von Dengue-Fieber und dann durch die rasante Ausbreitung der SARS-CoV-2-Viren erheblich auf die Probe gestellt. Aufgrund der desolaten öffentlichen Gesundheitsversorgung gehen viele Paraguayer ins benachbarte Argentinien. Dort ist die medizinische Versorgung besser und sowohl für Argentinier als auch für Migranten kostenlos.

Eine bittere Tatsache ist, dass sich eine große Anzahl von Paraguayern verschulden, weil sie eine private Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen.

Angeschlagenes Gesundheitssystem in Paraguay wegen fehlender Steuern

Viele private Zentren bieten eine qualitativ hochwertige Dienstleistungen an, während andere trotz ihrer Kosten nicht den festgelegten Protokollen oder Standards entsprechen.
Für uns Europäer ist Paraguay ein Steuerparadies, denn ausländische Einkünfte sind steuerfrei (Territoriales Steuersystem). Inländische Einkünfte werden nur mit einer geringen Steuerlast versehen.

Die geringen Steuereinnahmen des Staates Paraguay erlauben natürlich keine hohen Investitionen in die gesundheitliche Infrastruktur. Das ist eben die Kehrseite der Medaille. Der positive Ansatz, dass jeder von einer kostenlosen Gesundheitsversorgung profitieren kann, sorgt andererseits dafür, dass das Land nicht so recht vorankommt.

Die Regierung hat viele Projekte vor und möchte das Gesundheitssystem auf neue Füße stellen. Es wird schon verstanden, dass das Gesundheitssystem in Paraguay existenziell ist. Andererseits steht dem Fortschritt dieses Vorhabens ein Mangel an Ressourcen gegenüber. Die große Frage ist, woher das Geld für die Verbesserungen in den Gesundheitszentren des Landes kommen wird?

Jedes Land benötigt Steuern, um in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur investieren zu können. Außerdem hat Paraguay jahrelang Energie an Brasilien verschenkt.

Dieses Land, mit seinen warmherzigen und freundlichen Menschen hegt den großen Wunsch, sich zu entwickeln und zu entfalten. Aber es braucht die wirtschaftlichen Mittel dafür.

Die private Gesundheitsversorgung ist gut

Wer sich dafür entscheidet, in Paraguay zu leben, sollte am besten eine private Krankenversicherung abschließen. Das wird sicher für Personen mit hohen ausländischen Einkünften kein Problem darstellen. Privat gibt es die beste medizinische Versorgung, die dem westlichen Standard um nichts nachsteht. Paraguay ist ein großartiges Land mit tollen Regionen zum Leben. In einigen Jahren wird sich die Wirtschaft des Landes verstärkt haben und es wird in der Lage sein, sich von den Problemen zu befreien, unter denen es jetzt leidet. Das Gesundheitssystem Paraguays wird sicher auch von dem wirtschaftlichen Wachstum profitieren.